"Anläßlich eines Werbeabends der Ortsgruppe Pfrondorf wurden die ersten Mitglieder zum Schwäbischen Albverein aufgenommen. Im Gasthaus "Zum Lamm" bot der Abend einen schönen Verlauf. Heimatlieder, fröhliche Volkstänze und ein passendes Theaterstück, von lustigen Pfrondorfer Wanderfreunden vorgetragen, weckten auch bald in den jungen Herzen unserer Oferdinger die Lust, eine eigene Ortsgruppe zu gründen. Dank der fleißigen Werbung erklärten 9 Wanderlustige ihren Beitritt. Als Vertrauensmann wurde Gottlob Kurz bestimmt, welcher dieses Amt bereitwillig annahm. (Schriftführerin: Alice Wirsum)"

Dies berichtet das Protokollbuch des Schwäbischen Albvereins über die Gründung der Ortsgruppe Oferdingen am 20.11.1937. Der Schwäbische Albverein wurde schon 1888 in Plochingen gegründet. Das Vereinsgebiet umfaßt laut Satzung die Schwäbische Alb und ihr Vorland.

Obwohl die Ortsgruppe Oferdingen erst 50 Jahre nach dem Hauptverein ins Leben gerufen wurde, entwickelten sich schnell die ersten Aktivitäten des neuen Vereins in Oferdingen. 1939 wurde der erste Wanderplan aufgestellt und die erste Ruhebank im Bohle errichtet. 1940 hatte die Ortsgruppe bereits 14 Mitglieder.

Der Zweite Weltkrieg griff auch in Oferdingen grausam in das Vereinsleben ein. Nachdem der Vertrauensmann Gottlob Kurz 1941 zum Militär eingezogen wurde, übernahm Gottfried Barth kommissarisch die Vereinsleitung. Ludwig Walz vertrat dann ab 1943 den ebenfalls eingezogenen Barth. Von den 14 Mitgliedern, die in den Krieg ziehen mußten, sind 9 gefallen. Nach Kriegsende unter französischer Besatzung waren sämtliche Vereine und Organisationen verboten.Auf der Rückseite eines Antrages auf "Reichs-Mahl und Brotmarken" findet sich der knappe Hinweis: "1946 ruht die Vereinsarbeit infolge der Nichtgenehmigung durch die Militär-Regierung. Schwäbischer Albverein, Zweigverein Oferdingen."

Die Genehmigung zur Wiedergründung der Ortsgruppe war an ein langwieriges und umständliches Verfahren gebunden, zumal die Geschäfsführung des Schwäbischen Alb- vereins in Kirchheim/Teck in der amerikanischen Besatzungszone lag. Die Kommunikation zwischen den beiden Besatzungszonen gestaltete sich außerst schwierig.
Die Militärregierung achtete darauf, dass zukünftige Vorstände und Funktionäre politisch unbelastet waren. So mussten auch Ludwig Walz und Karl Knecht einen umfangreichen zweisprachigen Fragebogen ausfüllen, bevor sie am 22. März die "neue" Gründungsversammlung im Lamm abhalten konnten.

Während der Besatzung musste jede Wanderung genehmigt werden und durfte nur innerhalb der französischen Zone durchgeführt werden. Trotz der Repressalien fanden 1947 fünf Wanderungen und ein Lichtbildvortrag statt. Auch die Mitgliederzahlen stiegen kontinuierlich an. 1947 hatte die Ortgruppe 70 Mitglieder und 1957 schon 130.

In den 50er Jahren wurden schon einige Grundsteine des heutigen Vereins gelegt:

    • Gründung von Volkstanz-, Jugend- und Akkordeongruppe

    • Erste Herbstfeier im Gasthaus Lamm (1956)

    • Erster Tanz um den Maibaum (1958)

    • Erste Radwanderung (1951)

    • Erste Vogelführung (1959)

    • Erste Waldweihnacht (1959)

    • Erste mehrtägige Ausflüge und Wanderungen.

Ludwig Walz trat 1973 nach 30 Jahren Vorstandschaft zurück und Hermann Rempfer wurde sein Nachfolger. In den 70er Jahren erweiterte sich das Gruppen- und Aktivitätsspektrum der Ortsgruppe noch mehr:

    • Gründung einer Rock 'n' Roll- und Theatergruppe

    • Beginn der Freundschaft zum "Club Alpin Francais" aus Roanne

    • Erste Bewirtungen auf dem Wanderheim Sternberg.

1983 wurde Hartmut Schietinger zum neuen Vorstand gewählt.

In den 80er Jahren wurde vor allem die Jugendarbeit kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Auch die Mitgliederzahlen stiegen bis auf 426 (1987) an. 1993 übernahmen Georg-Michael Sautter, Ulrich Rempfer und Jürgen Greiner das Vorstandsamt von Hartmut Schietinger, welche im Jahre 2001 ihr Amt niederlegten.

2001 wurde Robert Müller zum Vorstand gewählt.

Es entstanden zwei neue Gruppen, die Fitness Damen (2003) und später im Jahre 2005 ein Hip-Hop Tanz Kurz. An der Ausschusssitzung am 28.1.2006 legte Robert Müller sein Amt als Vorstand nieder und lies sich als Ausschussmitglied wählen.

Zur Hauptversammlung 2008 wurde nach mehrjähriger Suche ein Vorstand gewählt. Timo Linhart übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden. Thomas Rietig (2.Vorsitzender) und Edgar Pregizer (3. Vorsitzender) ließen sich als ihre Stellvertreter wählen.

Derzeit hat die Ortsgruppe 472 Mitglieder und einen Ehrenvorstand (Hermann Rempfer). Die Oferdinger Ortsgruppe zählt zu den 5. größten Ortsgruppen des Lichtensteingaus.